Wie lässt sich Digitalisierung sinnvoll einsetzen, damit sich die Lebensverhältnisse der Einwohner der Stadt Zwönitz verbessern und Bürgerinnen und Bürger aller Altersgruppen bestmöglich profitieren können? In welchen Bereichen kann Digitalisierung den Alltag verbessern und erleichtern und wie kann das konkret aussehen? Im Handlungsfeld Smarte Lebenswelten stehen genau diese Fragen im Mittelpunkt. Verschiedene Maßnahmen zeigen, welches Potenzial für das gemeinsame Miteinander in der Digitalisierung steckt, wenn man sie zielgerichtet einsetzt.

Ziele und Schwerpunkte

Projekte im Rahmen von Smart Zwönitz sollen einen Mehrwert für unsere Bürgerinnen und Bürger bringen, über alle Altersgruppen das Leben in der Stadt attraktiver gestalten und eventuelle Hürden für digitale Veränderung überwinden. So soll eine attraktive, inklusive Lebenswelt für alle Menschen in Zwönitz entstehen.

Die Umsetzung einer generationengerechten Stadt umfasst die Schwerpunktbereiche:

  • Kultur
  • Gesundheit
  • Soziales und Teilhabe
  • Sicherheit

Als Hauptziel für den Bereich Smarte Lebenswelten wurde festgelegt:
„Durch digitale Angebote sollen das Leben in der Stadt für alle Altersgruppen attraktiver gestaltet und Hürden zur Teilhabe am Stadtleben durch die digitale Transformation überwunden werden.“

Teilziele Kultur

  • Etablierung von rudimentären, digitalen Angeboten in allen Zwönitzer Museen und Umsetzung mindestens eines umfangreichen digitalen Museumsangebotes, welches auch für Menschen mit Handicap umfassend erlebbar sein soll.
  • Steigerung der Datengüte und -souveränität innerhalb aller Zwönitzer Museen durch die Nutzung digitaler Hilfsmittel.
  • Erweiterung der Onlinesichtbarkeit Zwönitzer Angebote durch Pflege von mindestens zwei überregional bekannten Onlineplattformen.

Teilziele Gesundheit

  • Bis zum August 2026 soll ein Netzwerk der Leistungserbringer aufgebaut und verstetigt werden und regelmäßige Veranstaltungen über neue Entwicklungen im Gesundheitsmarkt informieren.
  • Bis zum August 2026 soll mindestens ein digitales Gesundheitsangebot von Zwönitzer Leistungserbringern für die Zwönitzer Einwohner zur Verfügung stehen.
  • Bis zum Oktober 2024 sollen alle Zwönitzer die Möglichkeit haben, sich über digitale Gesundheitsangebote zu informieren.

Teilziele Soziales und Teilhabe

  • Teilhabe von allen Altersschichten an der digitalen Entwicklung der Stadt und Ermöglichung des Zugangs zu digitalen Diensten für einen Großteil der Stadtbevölkerung. Aufbau mindestens eines integrierten Angebots zwischen Stadt und sozialen Trägern auf Basis digitaler Integration.
  • Förderung eines generationsübergreifenden Austauschs zu digitalen Themen und damit die Steigerung digitaler Kompetenz in allen Altersschichten

Teilziele Sicherheit

  • Bis März 2024 sollen die digitale kritische Infrastruktur analysiert, Handlungsempfehlungen abgeleitet und mindestens zwei Maßnahmen in der Stadtverwaltung realisiert werden.
  • Bis August 2025 sollen städtische Daten zur Verfügung stehen, die Erkennung unerwünschter Umweltereignisse (z. B. Hochwasser) ermöglichen. Dabei sollen detailliertere Daten als von anderen offiziellen Stellen erhoben werden.

Wie kann ich mir das vorstellen?

Kultur und Tourismus

Im Kulturbereich bietet die Digitalisierung unzählige, zum Teil ganz praktische Möglichkeiten: Museumsbestände lassen sich digital leichter dokumentieren und organisieren, konservatorische Bedingungen (z. B. Temperatur und Luftfeuchtigkeit) lassen sich leichter überwachen und auswerten und so verbessern. Gerade kulturell wertvolle, historische Gebäude sind oft nur sehr schwer barrierefrei zu gestalten. Hier können digitale Lösungen wie virtuelle Rundgänge oder Audioguides optimal unterstützen. Solche Angebote steigern außerdem die Attraktivität touristischer Angebote, wo die Nutzung digitaler Endgeräte bereits sehr stark verbreitet ist, etwa für Fahrrad- und Wanderrouten in der Region.

Gesundheit und Medizin

Eine innovative Daseinsfürsorge schließt auch die Nutzung digitaler Möglichkeiten im Bereich Pflege und Medizin mit ein. Große Chancen bietet hier die Telemedizin. Sie kann die Verfügbarkeit von fachmedizinischen Entscheidung verbessern und den allgemeinen Fachärztemangel in ländlichen Regionen zumindest teilweise kompensieren. In Kombination mit passenden Pflegeangeboten können alte, pflegebedürftige Menschen so länger in ihrem gewohnten Lebensumfeld bleiben. Für einen flächendeckenden Einsatz der Telemedizin müssen in vielen Bereichen noch die passenden Voraussetzungen geschaffen werden. Hier stehen Vernetzung aller beteiligten Akteure und die Entwicklung gemeinsamer Nutzungsszenarien der Telemedizin im Mittelpunkt.

Soziales und Teilhabe

Um die Frage, wie insbesondere ältere und weniger technikaffine Menschen mit der Digitalisierung vertraut gemacht werden können, geht es im Bereich Soziales und Teilhabe. Hier sorgen generationenübergreifende Ansätze, Projekte und Maßnahmen für den erforderlichen Wissenstransfer. Alt lernt von Jung, wenig technikaffine von technisch versierten Menschen. Digitale Teilhabe setzt neben Know-how in erster Linie den Zugang zu moderner Digitaltechnik voraus. Nicht für alle Menschen ist das ohne Unterstützung möglich. Hier können unter anderem Aufbereitungsprogramme für Altgeräte praktisches Technikwissen vermitteln und gleichzeitig einen Zugang zu den erforderlichen Endgeräten ermöglichen.

Sicherheit

Für die Sicherheit der Bevölkerung bietet die Digitalisierung speziell im Katastrophenschutz große Chancen. Durch unterschiedliche Sensortechnik in einem weitverzweigten Netz aus Messstellen und Frühwarnsysteme lassen sich mögliche Gefahren, etwa Hochwasser, frühzeitig erkennen und rechtzeitig Gegenmaßnahmen einleiten.

Weitere Projektideen im Bereich Smarte Lebenswelten

Neben den bereits erfolgreich realisierten Projekten gibt es zahlreiche weitere Projektideen, die wir in Zukunft in den folgenden Bereichen angehen möchten:

Gesundheit

  • Aufbau eines interdisziplinären innovationsorientierten Gesundheitsnetzwerks zur Stärkung von Telemedizin in kleinen Kommunen
  • Erprobung von 3D-Audiotechnologien zur Nutzung im Gesundheitswesen
  • Förderung von Digitalkompetenz im Gesundheitsbereich durch Durchführung von Schulungen bzw. Hands-On-Workshops

Kultur

  • Schaffung eines interaktiven Museums- und Kulturangebotes Multiplattformmarketing in Verbindung mit Multiplattformmarketing
  • Ausstattung relevanter Räumlichkeiten der Museen mit LoRaWAN-Umweltdatensensoren

Sicherheit

  • Nutzung von Sensortechnik zur Risikovermeidung im Bereich Hochwasser und Umwelt
  • Planung und Einrichtung des “buntSPEICHERs” als Einsatzzentrum im Katastrophenfall

Soziales und Teilhabe

  • Einführung eines Kita-Portals zur Kommunikation zwischen Verwaltung / Kindertageseinrichtungen und Eltern
  • Unterstützung und Förderung von Angeboten zur Steigerung digitaler Kompetenz
  • Aufbau einer digitalen Infrastruktur für soziale Teilhabe

Die vollständige Darstellung aller Ziele und geplanten Maßnahmen des Handlungsfeldes Smarte Lebenswelten können Sie im Kapitel 8 der Digitalstrategie der Stadt Zwönitz nachlesen. Eine entsprechende PDF-Datei finden Sie weiter unten auf dieser Seite im Downloadbereich.

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